Dieser Part ist allen Menschen gewidmet, die an die
Liebe glauben und geht besonders an meinen Engel Marry.- Ich liebe Dich!
:)
Nimm Teil am
Widerstand - Verliebe Dich!
Sich zu verlieben ist ein Akt der Revolte - ein Akt des Widerstands
gegen eine langweilige, in sozialer und kultureller Hinsicht repressive
und für die Menschen immer bedeutungsloser werdenden Gesellschaft.
Liebe verändert das Gesicht der Welt. Empfanden die Liebenden vorher
Langeweile, erfüllt sie nun Leidenschaft. Haben die Liebenden vorher
nur auf sich selbst bezogen gelebt, so bemerken sie auf einmal ihre
wahre Stärke darin, sich nicht mehr nur auf sich selbst, sondern
auch aufeinander zu beziehen. Die Welt, die einst so leer, sinnlos und
zerstörerisch erschien bekommt jetzt Bedeutung und bietet Risiken,
Belohnungen, Schätze und Gefahren. Für die Liebenden ist das
Leben nun ein Geschenk, die Belohnung für das größte
aller Abenteuer. Jeder Moment wird unvergeßlich und so unglaublich
wunderbar, daß sie nur noch staunen können. Die Verliebten,
die sich zuvor orientierungslos, entfremdet und verwirrt fühlten,
werden auf einmal genau wissen was sie wollen. Ihr Dasein wird auf einmal
einen Sinn bekommen. Es wird mit einem Mal wertvoll, ja sogar glorreich
und herausragend für sie werden. Brennende Leidenschaft ist das
Gegenmittel für die schlimmsten Fälle von Verzweiflung und
resignierendem Gehorsam.
Liebe macht es für
die Einzelnen möglich sich miteinander auf eine bedeutungsvolle
Art und Weise zu verbinden. Sie führt dazu, daß sie es riskieren,
ihre Schneckenhäuser zu verlassen, gemeinsam ein aufrichtiges und
spontanes Leben zu führen und sich so grundlegend kennenzulernen.
So reißt die Liebe die Liebenden aus den Routinen des Alltags
heraus und läßt sie aus der Masse der Anderen um sie herum
herausscheinen. Die Liebenden werden sich fühlen, als ob sie in
einer völlig anderen Welt lebten.
Daher ist Liebe auch subversiv. Sie stellt nämlich einen Angriff
auf die herrschende Ordnung unseres modernen Lebens dar. Die langweiligen
Rituale des Arbeitslebens, die Verwertung und die Moral, bedeuten nichts
für Mensch, die sich verliebt hat, denn es gibt größere
und mächtigere Kräfte die sie nun vorwärts treiben als
nur die Disziplinierung und der Gehorsam gegenüber den Gesetzen,
der Moral und den Traditionen. Marketingstrategien, die auf die Unsicherheit
und Apathie der Menschen abzielen, um Produkte verkaufen zu können,
haben keinen Einfluß mehr auf die Liebenden. Unterhaltung zum
passiven Konsum, die auf die Leere und den Zynismus der ZuschauerInnen
ausgelegt ist, wird sie nicht mehr interessieren.
Es gibt keinen Platz für die romantischen, leidenschaftlichen Liebenden
in dieser Welt, weder in der Arbeitszeit noch in der Freizeit. Sie werden
erkennen, daß es sich mehr lohnt gemeinsam durch die Welt zu reisen
oder einfach nur im Park zu sitzen und die Wolken zu zählen als
alleine für die Mathematik-Prüfung zu lernen oder Immobilien
zu verkaufen. Und wenn sie es merken, werden sie auch den Mut haben
diesen Weg zu gehen, anstatt von ihrem unbefriedigtem Verlangen gequält
zu sein. Sie wissen, daß in den Friedhof einzubrechen und unter
den Sternen Liebe zu machen eine unvergeßlichere Nacht sein wird,
als eine Nacht vor der Glotze. So übt die Liebe einen Angriff auf
unsere konsumorientierte Wirtschaft aus, die auf dem Verbrauch von (hauptsächlich
nutzlosen) Dingen und der Arbeit beruht, die dieser Konsum erforderlich
macht, um sich selbst aufrechtzuerhalten.
Gleichzeitig stellt die Liebe einen Angriff auf unser politisches System
dar. Es ist schwer einen Mann, der genug an persönlichen Beziehungen
hat für die er lebt, davon zu überzeugen für so etwas
abstraktes wie einen Staat zu kämpfen und zu sterben. Es wird sogar
schwer sein, ihn davon zu überzeugen Steuern zu zahlen. Die Liebe
stellt einen Angriff auf Kulturen jeglicher Art dar. Wenn Menschen Weisheit
und Mut durch wahre Liebe erhalten, dann halten Traditionen und Zwänge
sie nicht zurück, wenn sie bedeutungslos für die Gefühle
sind, die sie leiten. Die Liebe stellt sogar einen Angriff auf die Gesellschaft
als solche dar.
Leidenschaftliche Liebe wird von der Bourgeoisie ignoriert und gefürchtet,
weil sie eine große Gefahr darstellt für die Stabilität
und den Anspruch den sie begehren. Liebe erlaubt keine Lügen und
Falschheiten, ja nicht einmal höfliche Halbwahrheiten. Sie legt
alle Emotionen frei und enthüllt unsere tiefsten Geheimnisse. Du
kannst deine Gefühle und deine Sexualität nicht verleugnen.
Bestimmte Situationen oder Ideen werden dich erregen und andere werden
Dich abstoßen, ganz gleich ob dir das gefällt oder nicht,
ganz gleich ob es moralisch ist oder nicht, ob es sich so gehört
oder nicht. Man kann nicht zugleich LiebendEr und durch und durch verantwortungsvolles
und respektiertes Mitglied dieser Gesellschaft sein. Denn die Liebe
wird dich Dinge tun lassen, die verantwortungslos und unmoralisch sind.
Wahre Liebe schert sich einen Dreck um Verantwortung. Sie ist unerschütterlich,
rebellisch, verächtlich gegenüber der Feigheit, gefährlich
für die Liebenden und alle um sie herum, weil sie nur einem Herrn
dient: Der Leidenschaft die das menschliche Herz schneller schlagen
läßt. Sie verachtet alles andere, sei es Selbsterhaltung,
Gehorsam oder Scham. Liebe macht aus Menschen HeldInnen und Anti-HeldInnen.
Die Liebenden sprechen eine andere moralische und emotionale Sprache
als es der bürgerliche Mensch tut. Die typischen BürgerInnen
besitzen kein überwältigendes flammendes Verlangen. Leider
ist alles was sie kennen die stille Verzweiflung. Verzweiflung, die
das Resultat eines Lebens ist, in dem sie den Zielen nachjagen, die
ihnen von ihrer Familie, ihren ErzieherInnen, ihren ArbeitgeberInnen,
ihrer Nation und ihrer Kultur vorgegeben werden. Ohne jemals fähig
zu sein darüber nachzudenken, was sie allein wollen und brauchen.
Ohne das brennende Verlangen in ihnen, haben sie keine Voraussetzungen
dafür, um zu entscheiden was richtig oder falsch für sie ist.
Also sind sie gezwungen sich ständig irgendeinem Dogma oder einer
Doktrin zu unterwerfen, um durch das Leben zu kommen. Es gibt eine große
Auswahl an Moralvorstellungen auf dem Markt der Meinungen. Aber für
welche sie sich auch immer entscheiden, sie ist unwesentlich solange
sie sich dieser Moral unterstellen, weil sie nicht wissen, was sie sonst
mit ihrem Leben anfangen soll. Wie viele Menschen gibt es, die niemals
bemerkt haben, daß sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen
können? Menschen die wie in einem Nebel durchs Leben wandern, nach
dem Takt der Gesetze und Normen, die Ihnen beigebracht und gelehrt wurden,
einzig und allein aus dem Grund, weil sie keine Ahnung haben, was sie
sonst tun könnten. Im Gegensatz dazu brauchen die Liebenden kein
vorgefertigtes Regelwerk, das sie durch ihr Leben führt. Ihre Lüste
entscheiden was richtig und was falsch ist und ihr Herz führt sie
durch ihr Leben. Sie sehen Schönheit und einen Sinn in der Welt,
weil ihre Lüste die Welt in diesen Farben malen. Sie brauchen keine
Dogmen, Moralvorstellungen, Befehle oder Anordnungen, denn sie wissen
selbst was sie tun müssen ohne irgendeine Anleitung.
In diesem Sinne greift die Liebe tatsächlich auch unsere Gesellschaftsform
an. Was wäre, wenn alle für sich entscheiden würden,
was richtig und falsch für sie wäre, ohne Hinblick auf die
konventionelle Moral? Was wäre, wenn alle machen, was sie wollen
und sich voller Mut auch den Konsequenzen stellen, die daraus folgen?
Was wäre, wenn alle die lieblose und leblose Monotonie des Alltags
mehr fürchten würde als irgendwelche Risiken, mehr als den
Hunger und die Kälte? Was wäre, wenn alle ihr Verantwortungsbewußtsein
und ihren sog. "gesunden" Menschenverstand einmal ablegen
würden und den Mut hätten nach ihren wildesten Träumen
zu greifen, nach den größten Schätzen der Welt und jeden
Tag wie ihren letzten leben würden. Was für ein Ort wäre
die Erde dann! Auf jeden Fall wäre sie anders als im Moment. Und
wir sollten uns auch nichts vormachen. Die größte Angst der
bürgerlichen Menschen ist die Angst vor der Veränderung.
Wir werden von der wirklichen leidenschaftlichen Liebe von unserer Kultur
abgehalten. Lediglich ihre klischeehaften Abbilder haben wir verinnerlicht,
die von den Medien benutzt werden, um damit Zahncremes und Flitterwochen-Suites
zu verkaufen. Uns "von den Gefühlen leiten zu lassen"
erzeugt unter uns nur Stirnrunzeln. Stattdessen werden wir dazu erzogen
immer Herr unserer Gefühle zu sein, denn wenn wir nur auf unsere
Herzen hören würden, kämen wir angeblich vom rechten
Weg ab. Anstatt ermutigt zu werden, die Konsequenzen dafür ohne
Ängste selbst zu tragen, werden wir dazu gebracht am besten gar
keine Risiken einzugehen um verantwortungsbewußt zu bleiben. So
wird die Liebe reguliert. Männer dürfen sich nicht in andere
Männer verlieben, Frauen nicht in andere Frauen oder nicht Menschen
aus unterschiedlichen ethnischen Lebenshintergründen. Und wenn
sie es doch tun, dann treten die üblichen MoralistInnen einen Schritt
vor zur Verteidigung der modernen westlichen Kultur gegen das sich nicht
beugen wollende Individuum. Menschen, die bereits in einem legalen/
religiösen Vertrag gebunden sind, dürfen sich nicht in andere
Menschen verlieben, selbst wenn sie keine Leidenschaft mehr bei ihren
EhepartnerInnen empfinden. Liebe, wie die meisten von uns sie kennen
ist ein genau vorgefertigtes und vorherbestimmtes Ritual. Etwas was
an Freitag Abenden in teuren Kinos, Theatern und Restaurants stattfindet,
also den Profit der Unterhaltungsindustrie erhöht und die ArbeiterInnen
am nächsten Arbeitstag wieder pünktlich im Büro erscheinen
läßt, um dann den ganzen Tag wieder perfektEr LohnsklavIn
zu sein. Diese geregelte und wirtschaftliche Liebe ist anders als die
lustvolle und leidenschaftliche Liebe, die von den wirklichen Liebenden
Besitz ergreift. Diese Begrenzungen, Erwartungen und Regulierungen ersticken
die wirkliche Liebe, denn im Grunde ist sie eine wilde Blume, die niemals
in dem für sie vorgefertigten Beet blühen kann, sondern gerade
dort den Alltag durchbricht, wo man es am wenigsten erwartet.
Wir müssen gegen diese kulturelle Beherrschung kämpfen, die
unsere tatsächlichen Leidenschaften erstickt und verkrüppelt.
Denn die Liebe ist es erst, die dem Leben einen Sinn gibt und die Lüste,
die uns dazu bringen unserer Existenz diesen Sinn zu verleihen. Ohne
diese Dinge, bleibt es für uns unmöglich selbst zu bestimmen,
wie wir unser Leben leben wollen. Genau dann bleibt uns nur noch eins:
Uns einer Autorität zu unterwerfen, einem Gott, einem Herrn, einer
Sache oder einer Doktrin, die uns sagt was zu tun ist, ohne jemals den
süßen und bitteren Geschmack der Selbstbestimmung gekostet
zu haben.
Also nutze deine Zeit im Hier und Jetzt. Verliebe dich noch heute...
In Männer, in Frauen, in die Musik, in deinen Ehrgeiz, in dich
selbst... in das Leben!
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